Faszinierendes Vietnam – Von Saigon nach Da Lat

Faszinierendes Vietnam – Von Saigon nach Da Lat

Teil 1 /

Wir entscheiden uns sehr spontan nach Vietnam zu reisen. Da das Land so viel zu bieten hat und der Flug ja doch ziemlich lange dauert, werden schon bei der Planung schnell aus zwei Wochen gleich vier. Einer meiner Söhne bringt uns zum Bahnhof nach Bregenz. Wir bekommen Nachricht daß der Zug Verspätung hat, diese wollen wir in einem Cafe abwarten. Die nächste Meldung lässt uns unruhig werden. Noch mehr Verspätung, wir würden das Flugzeug nur knapp erreichen. Mein Sohn dreht nach meinem Anruf auf der Heimfahrt um, verschiebt einen Termin um uns nach Zürich zu fahren. Auf halben Weg kommt die Nachricht daß der Zug ausfällt. Was für ein Glück daß ich meinem Instinkt gefolgt bin. Das fängt ja schon mal gut an. Zum Glück bleibt dies die einzige fast Panne unserer Reise.

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Nach einem Zwischenstopp in Bangkok landen wir in Ho Chi Min City. Unser Hotel liegt inmitten des alten Marktes. Unser Zimmer im 5 Stockwerk, von wo wir einen wunderbaren Blick über die Stadt haben.

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Gleich gegenüber testen wir in einer Garküche an der Straße die erste Suppe. Diese wird in Vietnam traditionell zum Frühstück gegessen.

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Wir erkunden die nähere Umgebung und landen auf der Rooftop Bar im Majestik Hotel. Fabelhafte Aussicht auf den Saigon River und den mörderischen Verkehr. So viele Mopeds haben wir noch nirgends auf der Welt gesehen.

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Die ganze Stadt, ja das ganze Land ist mit Flaggen und Blumen geschmückt, Tet, das Frühlingsfest steht an.

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Am nächsten Tag machen wir uns voller Unternehmenslust auf den Weg. Wir bummeln durch Parks, zum alten Postamt, vorbei am Wiedervereinigungspalast zum Kriegsreste Museum.

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Eigentlich wollten wir nichts vom Krieg sehen, dieses Museum wurde uns jedoch sehr empfohlen und es gehört eben auch zur Geschichte Vietnams dazu. Was wir hier zu sehen bekommen ist sehr bedrückend. Besonders die Bilder, die entstanden sind nach dem Einsatz von Agent Orange. Angriffe mit diesem Pflanzenschutzmittel lösten unglaubliche Missbildungen bei den Menschen aus.

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Es wird Zeit für schönere Bilder. Überall posieren Menschen in hübschen Kleidern und machen Fotos für das große Fest. Es werden tausende blühende Bäume verkauft, jede Familie braucht zum Fest so einen Baum. Im Süden und Norden sind es Kumquatbäume, die wunderschöne gelbe Blüten haben. In Zentralvietnam trägt der Tet Baum rosarote Blüten. Ausserdem werden überall Geschenke verpackt. Ein schönes buntes Bild wohin man auch sieht.

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Abends besuchen wir ein ziemlich finsteres Viertel. Hierher verirret sich scheinbar kein Tourist. Ausser uns. Es geht sehr rustikal zu. Am Nebentisch beobachte ich 3 Männer, die zahlreiche gekochte Eier verschlingen. Das wäre an sich nichts besonderes, jedoch befinden sich darin halb ausgewachsene Küken, die samt Federn und Schnabel verspeist werden. Sitzen muss man in Vietnam auf kleinen Plastikhockern an Kindertischen ebenfalls aus Plastik. Diese stehen zu hunderten auf den Gehsteigen.

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Cholon ist das größte Chinesenviertel Vietnams. Ganz unterschiedlich zum 1. Distrikt, wo sich unser Hotel befindet. Chaotisch, nicht ganz so sauber aber äusserst interessant.

Wir besuchen den großen Bin Thai Markt und kaufen uns Sonnenhüte um  5,oo das Stück. Die Auswahl ist riesig, hier gibt es alles zu kaufen was man sich nur denken kann.

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Nach einer Cafepause mit Absicht auf den Verkehr kommen wir zufällig an einem Tempel vorbei. Dies ist keine Kunst in diesem Land, ein Tempel steht  an fast jeder Ecke. Doch dieser ist besonders schön.

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Klein, aber sehr schön ist auch der Mariamman Hindu Tempel.

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Vor dem Abendessen gönnen wir uns eine Massage.  9,00 für 60 Minuten. Diese werden auch an jeder Ecke angeboten. Beim Aufgang denke ich mir, wo sind wir denn hier gelandet. Doch die Massage war wirklich professionell.

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In der Nähe unseres Hotels befindet sich der Cho Ben Thanh Markt. Bei diesem Angebot verliert man schnell den Überblick. Wir sind ja nur zum Schauen da.

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Der Bitexco Financial Tower ist 262 Meter hoch. Der Preis für ein Ticket lag bei unserem Besuch bei 200.000 VND, was ein wenig mehr als 8 Euro sind. Der Preis ist zwar ziemlich hoch für Vietnam, aber es lohnt sich. Wir haben uns ein Online Ticket gekauft um nicht anzustehen. Doch seltsamerweise müssen wir trotzdem in die Warteschlange. Ein Lift bringt uns schnell in den 49. Stock. Von hier haben wir einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt. Zum Sonnenuntergang besonders reizvoll. Die Sonne geht unter und die Lichter der Stadt gehen an. Wir spazieren durch die Stadt, lassen uns ein wenig treiben.

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Abendessen gibt es heute auf dem Markt. Für 3 Speisen und 2 Bier bezahlen wir 235,000 Dong, das sind nicht mal € 9,00. Hier kann man wirklich sehr gut und günstig speisen.

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Nach 5 Tagen geht die Reise weiter. Ein Taxi bringt uns in 3 Stunden Fahrt ins Mekong Delta. Angekommen in unserem Homestay sind wir gleich begeistert.

Unser Zuhause für die nächsten Tage ist ein kleines Paradies. Nach dem Trubel der Großstadt tut etwas Ruhe gut.

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Nur 5 Minuten Spaziergang und schon sind wir am Mekong, wo der schwimmende Markt stattfindet. Wir beobachten die Hausboote, werden von Einheimischen freundlich begrüßt und von Kindern auf Englisch angesprochen. Sie sind stolz darauf einige Sätze sagen zu können.

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Ein schön beleuchtetes Hausboot lockt uns nach dem Abendessen auf einen Absacker. Zu viel Alkohol sollte man nicht trinken,denn der Weg über den schmalen, wackeligen Steg braucht viel Konzentration. .

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Frühstück wird bei unserer Unterkunft am Pool serviert. Auch unseren erste typischen vietnamesischen Kaffee bekommen wir hier.

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Heute erkunden wir die andere Seite der Stadt. In wenigen Minuten sind wir mitten drin im Trubel. Mittlerweile sind wir es gewohnt bei diesem Verkehr die Straße zu überqueren. Einfach losgehen, die Mopedfahren kurven um uns herum, weichen nach vorne und hinten aus. Nur die Autofahrer bleiben nicht stehen.

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Wir nehmen uns 2 Fahrräder und machen uns auf den Weg einen alten Baum zu suchen. Wir finden einen Weg abseits der belebten Straßen und fahren vorbei an den Häusern der Einheimischen, einem kleinen Kanal entlang.

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Nach 7 qualvollen Kilometern auf den Klapperkisten erreichen wir den heiligen Ficus. Dieser Baum ist 150 Jahre alt und die Äste erstrecken sich über eine Fläche von mehr als 2400 Quadratmetern.

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Abendessen gibt es heute wieder bei einer Garküche. Jedes Gericht wird auf offenem Feuer in großen Pfannen frisch zubereitet. Wolfgang bekommt Octopus mit Reis und ich entscheide mich für Nudeln mit Gemüse und Huhn. Beides schmeckt hervorragend und kostet zusammen € 3,00. Unglaublich wie preiswert hier fantastisch gegessen werden kann.

Es gibt Tage auch auf Reisen, an denen der Wecker klingelt. So auch heute um 5 Uhr früh. Wir werden abgeholt und laufen zum Ufer des Mekong. Dort steigen wir mit Catvin, unserer Reiseleiterin in ein Boot.

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Nicht weit, und schon sind wir mittendrin im schwimmenden Markt von Cai Rang. Unzählige Boote bieten hier ihre Waren an. Auf dem Mast jeden Bootes kann man erkennen was dort gehandelt wird. Beim einen Boot hängt eine Wassermelone, beim anderen eine Zwiebel, bei einem weiteren eine Ananas.

Wir stoppen erst mal bei einer Suppenköchin und stärken uns mit Pho, der Suppe zum Frühstück. Von einem anderen Boot wird Kaffee serviert.

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Wir steigen um in ein größeres Boot, wo wir Ananas zu essen bekommen und Einblick in das Leben auf so ein Boot bekommen. Der Wohnbereich ist winzig, die Ladefläche nimmt den Großteil des Bootes ein.

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Wieder zurück in unserem kleinen Boot tuckern wir weiter zu einer Nudelfabrik. Hier werden Reisnudeln hergestellt. Aus Reispapier geschnitten. Wir dürfen selber Hand anlegen.

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Wir verlassen den großen Fluß und biegen ab in die kleinen Kanäle des Mekong Deltas. Unglaublich wie einfach die Menschen hier leben.

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Bei einer Obstplantage verlassen wir das Boot erneut und lernen einiges über exotische Früchte. Hier werden auch Drachenfrüchte geerntet. Natürlich gibt es auch einige Kostproben.

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Die letzte Station unserer 5 – stündigen Tour ist eine Kakaoplantage, natürlich mit Verkostung des herrlichen Getränks.

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Abendessen ist eher wieder rustikal, jedoch wie immer ausgezeichnet.

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Schon ist der letzte Tag am Mekong angebrochen. Wir spazieren zu einem Markt, wo uns erneut auffällt, daß hier keiner zu Fuss geht. Ausser uns. Mopeds drängen sich durch die engen Gassen zwischen den Ständen. Nicht mal zum Einkaufen wird abgestiegen. Der ganze Markt ist sozusagen ein Drive In.

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Hier werden auch noch Kampfhähne angeboten, diese werden besonders gepflegt und mit etwas eingerieben damit die Federn ja schön glänzen.

In Vietnam sind Augen eine besondere Delikatesse, die gerne bei Eiladungen den Gästen serviert werden. Ich bin froh nicht eingeladen worden zu sein, ansonsten hätte ich mich als Vegetarierin ausgeben müssen um die Gastgeber nicht zu beleidigen.

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 Wir verlassen das Mekong Delta und fliegen von Chang Rai nach Da Lat. Diesen Flug haben wir kurzfristig gebucht. Dies ist hier in Vietnam kein Problem. Ob Zug, Flugzeug oder Taxi, es gibt hilfreiche Apps, wie Grab usw. Wir checken im Saphir Da Lat ein, ein richtig uriger Schuppen, wie ein Museum.

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Der Verkehr und der Lärm in dieser Stadt sind wieder enorm. Nach 2 Kilometern erreichen wir unser heutiges Objekt, das ich unbedingt sehen wollte. Das Crazy House. Leider waren in diesem Hotel alle Zimmer schon belegt zu unserer Zeit. Dieses Hotel besteht komplett aus organischen Formen die Muscheln, Pflanzen oder Tieren nachempfunden sind. Keine einzige Wand ist gerade, und es gibt keinen einzigen rechten Winkel. Steile, enge Treppen führen auf und ab, kaum mit Geländer gesichert. Nichts für Menschen, die nicht schwindelfrei sind. 14 Zimmer mit verschiedenen Themen stehen Gästen zur Verfügung. Einige davon werden immer frei gehalten, damit sie besichtigt werden können.

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Am nächsten Tag lassen wir uns zum antiken Bahnhof von Da Lat fahren.  Da wir für den nostalgischen Zug erst in 3 Stunden Tickets bekommen, überbrücken wir die Zeit und fahren zum Valley of Love.

Wir spazieren durch Blumenbeete und verlieren uns im Labyrinth. Bestaunen die hohe Hängebrücke mit Glasboden. Beim See angekommen setzen wir uns in den Schatten und geniessen einfach die schöne Umgebung.

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Zurück beim Bahnhof besichtigen wir erst einmal die antiken Waggons, bevor die Reise los geht. Mit Livemusik rattert der Zug langsam an Häusern und Blumenkulturen vorbei. Wir fühlen uns in frühere Zeiten versetzt.

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Nach 45 Minuten  erreichen wir Trai Mat, wo wir uns gleich zu einer Kirche auf einem Hügel aufmachen.

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Anschließend führt uns der Weg zur Linh Phuoc Pagode. Dieser Tempel besitzt nicht nur den höchsten Glockenturm Vietnams, auch seine Architektur ist einzigartig. Das 49 Meter lange Drachenmosaik ist eines der längsten Drachenmosaike in Vietnam. Es besteht vollständig aus zerbrochenem Glas und Keramikstücken und zeigt das Können und die Kreativität der Kunsthandwerker.

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In der Haupthalle steht eine riesige goldene Buddha Statue. Ein besonderes Highlight ist die 18 Meter hohe Statue von Quan Am, der Göttin der Barmherzigkeit. Sie ist mit 650.000 Blumen bedeckt, die ein lebendiges und farbenfrohes Spektakel bieten.

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Der Glockenturm beherbergt eine riesige Glocke mit einem Gewicht von 8.500 Kilogramm, eine der größten in Vietnam.

Keine Ahnung wie viele Kilometer wir in Vietnam schon marschiert sind, aber es kommen noch viele dazu. Heute marschieren wir um den ganzen See, um am anderen Ufer einen Blumengarten zu besichtigen.

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Besonders beeindruckend sind die wunderschönen zahlreichen Orchideen und der aussergewöhnliche Bonsaigarten.

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Entlang des gegenüberliegenden Ufers laufen wir durch tausende der Tet Bäume, die hier verkauft werden. In Zelten und Hängematten schlafen die Verkäufer tagelang und bringen ihre Waren an den Mann. Diese zum Teil riesigen Bäume werden wie alles auf Mopeds transportiert.

Eine Pause zum High Tea im Palasthotel und schon wieder ist ein ereignisreicher Tag vorbei.

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Noch nicht ganz. Wir schnüren erneut die Schuhe und marschieren zum Nachtmarkt. Vor lauter Mopeds gibt es fast kein durchkommen. Wir begeben uns in eine Seitengasse, ich glaube ganz Da Lat ist auf den Beinen, überall wird gekocht und gegessen.

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Bevor wir zum Flughafen fahren, stärken wir uns zum Frühstück in einem netten Cafe. Der Taxifahrer erzählt uns ( mit Hilfe des Übersetzers am Handy ) viel über Vietnam. Angekommen am Flughafen überreicht er mir ein Geschenk zu Tet. Zum Frühlingsfest werden alle Menschen beschenkt. In einer wunderschönen Tasche mit edlem Karton befinden sich 2 Packungen Olong Tee aus Vietnam.

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Unglaublich wie freundlich und hilfsbereit die Menschen in diesem Land sind. 50 Minuten Flug bis Da Nang und eine weitere Autofahrt von 45 Minuten und wir erreichen unser nächstes Ziel Hoi An. Hier wollen wir 5 Tage über das Frühlingsfest, das heute begonnen hat, verbringen. Mehr dazu im nächsten Bericht.

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